Montag, 9. März 2009

Von den blauen Bergen kommen wir...


Der Blue Mountains National Park, knappe 100 Kilometer westlich von Sydney gelegen ist ein Must-See. Kommt einem Sydney für eine Großstadt schon erstaunlich grün, kriegt man in den Blue Mountains beim Wandern zwischen den Eukalyptusbäumen den absoluten Naturflash.

Da der vom College organisierte Ausflug schon überfüllt war, haben wir uns am Sonntag auf eigene Faust auf den Weg gemacht. Nach knapp zweistündiger Zugfahrt kamen wir im völlig vernebelten Katoomba an. Ein kleines Nest, dessen einziger Zweck es zu sein scheint, die touristische Zentrale des Nationalparks zu sein. Sei's drum, schön is' es – und ganz nebenbei gab es im Café-Savoy ein umwerfend gutes Frühstück: Bacon, Scrambled Egg's (klingt schmerzhaft, meint aber nur Rührei), Toast und Kaffee...

Derart gestärkt schnappten wir uns den Hop-On-Hop-Off-Bus (wir hoppten also on) und ließen uns zum ersten Highlight bringen. Einer Seilbahn, die quer über das Tal gespannt einen unvergesslichen Ausblick über den Urwald liefern sollte. Vielleicht gar nicht so verkehrt, dass es zu dem Zeitpunkt noch ziemlich nebelig war, denn der Glasfußboden in der Mitte der Gondel war nichts für schwache Nerven. Mit der "steilsten Bahn der Welt" ging es danach 400 Meter ins Tal (bei 52 % Gefälle kamen Achterbahngefühle auf).

Der Rest des Nachmittages bestand aus Wandern und Natur genießen. Echo Point mit dem Ausblick auf die berühmten Three Sisters, tolle Ausblicke über das Tal, gut riechender Wald und Wasserfälle. Siehe Fotos! Als wir dann gerne an der oberen Zwischenstation wieder on-gehoppt wären auf unseren Bus... gestaltete sich das als... kompliziert. Nachdem wir zeimal auf der falschen Straßenseite gewartet hatten und der Bus ohne ein Zucken des Fahrers an uns vorbeigerauscht war, hielt er auch beim dritten Mal nicht. Das hieß nach dem ganzen Gewandere noch 3 Kilometer den Berg hoch wieder in den Ort... NA SERVUS!

Egal, dafür gab's beim Bahnhof 'ne Bar. Und in der Bar gab's Bier. Wir hatten ja schließlich Zeit, die Züge fuhren stündlich. Wieder in Sydney angekommen war außer einem Döner und völlig kaputt ins Bett fallen auch echt nichts mehr drin. Auch den gestrigen Tag verbrachten wir nach der Schule mit "weltlichen Pflichten": Auf der Terasse sitzen, quatschen, Bier trinken und Wäsche waschen (ich hab zwar leider keine Fotos gemacht, aber soweit wir das überblicken konnten, hat noch alles seine ursprüngliche Konfektionsgröße...).

Der heutige Morgen begann mit einem Abschied – wenn auch nur bis Freitag. Mario, Super-Mario der auch liebevoll "Bee-Jam" (seine Freundin in China nennt ihn Honey) genannt, derjenige, den wir hier am ersten Tag aufgegabelt haben, ist insgesamt sowieso nur für zwei Wochen hier. Also hat er sich gedacht, kann man auch die zweite Woche College knicken und Onkel in Adelaide besuchen fliegen, den man 20 Jahre nicht gesehen hat. Allerdings kommt er Freitag wieder, weil Samstag der Flug zurück nach Peking geht (eigentlich kommt er aus Hamburg, arbeitet aber momentan für Airbus in China, auf den Bildern ist das der mit dem weinroten Shirt).

Also, in Gedenken an den Kollegen, der nur noch Freitag für einen Tag hier sein wird, sein bisheriges Highlight (mittlerweile haben wir fast alle eins): Nach unserem Abend im Gaff (Mario und ich) beim Frühstück völlig verkatert. Nach einem herzhaften Aufstoßen dann der völlig verwirrte Blick... "Waren wir gestern noch bei Burger King?"
Na gut, Mario, wenn schon das Gehirn versagt, erkennen wenigstens deine Geschmacksnerven noch das Maxi-Menü...

PS: Randnotiz für Mama bzgl. der Fotos: Ja, wir sind tatsächlich über die Absperrung im Park geklettert und standen auf einem Felsvorsprung über der Schlucht... nich böse sein ;-)

PPS: Haben uns gestern Karten bestellt für Donnerstag, den 19. März. Mozarts "Die Zauberflöte" im Sydney Opera House (das berühmte weiße Ding von den Fotos) ;-)